Grußwort von Oberbürgermeister Jann Jakobs

jann-jakobsSehr geehrte Damen und Herren,
der Name unserer Stadt ist untrennbar mit einem gewichtigen Wort verbunden: Toleranz. Dem berühmten „Edikt von Potsdam“, erlassen 1685 vom brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, fühlen wir uns gerade in den heutigen unruhigen Zeiten umso mehr verpflichtet. Potsdam verdankt seinen kulturellen und wirtschaftlichen Reichtum all jenen Menschen, die im Laufe der Jahrhunderte als Immigranten zu uns kamen und hier eine neue Heimat fanden. Sie brachten ihre Religionen mit, ihre Kulturen und Sprachen. All das war und ist ungeheurer Schatz gewesen für unsere Entwicklung.

Wenn Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten fliehen und bei uns Schutz vor Verfolgung suchen, dann heißen wir sie in Potsdam auch heute willkommen. Wir begegnen ihnen mit Respekt, Akzeptanz, Anerkennung und Solidarität. Diese Menschen sprechen anders, sie beten anders, sie sehen anders aus und manchmal verhalten sie sich auch so anders, dass wir sie nicht verstehen. Das ist kein einfacher Prozess. Doch wir müssen uns damit auf zivile Weise auseinandersetzen. Wir müssen zuhören können und aufeinander zugehen. Nur so werden wir die Unterschiede als Bereicherung erfahren. Das galt vor 300 Jahren – und es gilt heute noch immer.

Die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ und das umfangreiche Begleitprogramm können dazu beitragen, Neugier und Interesse zu wecken an den vielen Kulturen und Religionen in unserer Stadt. Und sie trägt dazu bei, mehr Gelassenheit im Umgang zu entwickeln.

Jann Jakobs, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam