Mehrere tausend Besucher bei Ausstellung und Begleitprogramm

Nach sechs Wochen und über 80 unterschiedlichen Veranstaltungen gingen am 30. November die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ sowie das dazugehörige Begleitprogramm „Anders als du glaubst“ zu Ende. Staatskanzlei-Chef Thomas Kralinski sagte anlässlich der  Finissage: „Wenn jede Religion nur sich selbst akzeptiert, kann menschliches Zusammenleben nicht funktionieren. Genau darauf zielt die Ausstellung ab: Sie vermittelt wichtiges Wissen über die acht Weltreligionen und thematisiert Grundregeln und Werte für das Funktionieren einer Gesellschaft. In einer von Migration geprägten Gesellschaft bedarf es immer auch einer Aushandlung von Grundlagen des Zusammenlebens. Dafür ist Offenheit von beiden Seiten – den Zugewanderten und den Einheimischen – nötig. Diesen Aspekt haben Projektreihe als auch Ausstellung eindrucksvoll vermittelt.“  Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam und Schirmherr, Jann Jakobs, sagte: „Diese Veranstaltungsreihe hat einen ganz wichtigen Beitrag zum Dialog der Kulturen und Religionen in unserer Stadt geleistet. Ich sehe das als Ansporn und Auftrag an alle Bürgerinnen und Bürger, Vielfalt als Chance zu begreifen und dem ‚Anderen’ mit Interesse, Aufgeschlossenheit und Toleranz zu begegnen.“

Am Ende kamen über 3.000 Besucher zu den Vorträgen, Diskussionen, Lesungen, Gottesdiensten, Predigten, Konzerten, Theateraufführungen und weiteren Veranstaltungsformaten. Durch die von der Stiftung Weltethos organisierte Ausstellung im Foyer der Stadt- und Landesbibliothek wurden 35 Gruppen mit mehreren hundert Teilnehmern geführt. Darüber hinaus nutzten viele reguläre Besucher die Gelegenheit, sich spontan über die gemeinsamen Werte der großen Weltreligionen zu informieren. Nach ihrem Abbau in Potsdam wird die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ nach Böblingen in Baden-Württemberg wandern.

Die Abschlussveranstaltung in der SLB stand unter dem Motto „Gastfreundschaft in EINER Welt“. Verschiedene Religionsgemeinschaften luden an gedeckten Tischen mit vielfältigen Gerichten zu Gesprächen ein, unter anderem über die Bedeutung des gemeinsamen Essens in ihrem Leben. Die Tanzgruppe „Mosaikstein“ führte traditionelle Tänze aus arabischen Ländern auf, und der Musiker Saheb Vardan spielte auf dem Saiteninstrument Santur.

Veranstalter planen Fortsetzung im Jahr 2017

In ihren Abschlussworten lobte die Fachbereichsleiterin Kultur und Museum der Landeshauptstadt Potsdam, Dr. Birgit Katherine Seemann, die Veranstalter für das große Engagement. „Es ist ein gutes Zeichen, wenn eine solche Initiative aus der Mitte der Gesellschaft mit so viel Zuspruch honoriert wird“, sagte sie. Auch die Projektförderer nutzten die Gelegenheit für kurze Dankesworte und ein Resümee. Einig sind sich die Organisatoren, dass die Marke „Anders als du glaubst …“ erhalten bleibt und auch 2017 mit Leben gefüllt wird.

Die Organisatoren freuen sich nicht nur darüber, dass so viele Menschen den Einladungen gefolgt sind, sondern auch über die teilweise bewegenden Rückmeldungen. So schrieb eine Besucherin per Email: „Diese Veranstaltungsreihe ist ein echtes Licht am Horizont, ein Licht der Aufklärung, in dem wir unsere NachbarInnen und Nachbarn etwas genauer erkennen können – mit ihren vielleicht anderen Religionen und Kulturen, aber auch mit allem, was uns verbindet.“

An der Veranstaltungsreihe haben über 25 Glaubensgemeinschaften, Bildungsträger, Kultureinrichtungen, Sozialverbände und weitere Organisationen mitgewirkt. Die Koordination hatten der Verein Neues Potsdamer Toleranzedikt e.V. sowie die Flüchtlingsarbeit im Ev. Kirchenkreis Potsdam übernommen. Schirmherren waren Ministerpräsident a.D. Manfred Stolpe sowie der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam, Jann Jakobs. Das Programm wurde gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, das Bündnis für Brandenburg/Land Brandenburg, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlaussitz, die F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz sowie die Landeshauptstadt Potsdam.

Fotos: Thomas Rosenthal